Schwarz, schwarz, silber, grau – Farbenlehre mit Automobilen

M malt eine gelbe Sonne, einen blauen Himmel, einen Baum mit grüner Krone. Die Männchen tragen bunte Sachen, die Schmetterlinge schillern ebenfalls. Auf den Bildern vom „Fantasieland“ darf es sich farblich anders verhalten – aber auch nur da. Ihr Stil sind fett bemalte Flächen, die Farben leuchten um die Wette. H malt „Krikelakrak“. Er schafft es wegen der schlechten Feinmotorik nicht, den Stift mit Schmackes aufzudrücken. Entsprechend blass sind seine Bilder.
H braucht einen anderen Zugang zur Farbigkeit. Den schafft er sich! „Schwarz, schwarz, silber, grau – Farbenlehre mit Automobilen“ weiterlesen

Über die Exklusivität von Pommes

Der Alltag im Kindergarten ist derzeit anders. Er ist geprägt vom Einsammeln tanzbarer Lieblingslieder, vom Basteln bunter Girlanden und einer rascheligen Kinder-Unruhe. Fasching kommt. Klar, dass M von jenem Dienstag träumt, an dem sie ihrer Gruppe als Prinzessin gegenübertritt. Und sie träumt von einem weiteren Tag: dem bald angesetzen Pommestag. Die Vorfreude auf beides entlädt sich in zahllosen Erzähl-Variationen darüber, was genau passieren wird, wenn es endlich so weit ist. „Über die Exklusivität von Pommes“ weiterlesen

Betroffenheit verkloppt Kampfgeist – oder: meine persönliche Zwietracht mit der Inklusion

In meiner Kindheitsstraße gab es einen Mann, dessen Alter ich nicht schätzen kann. Er war jünger als meine Eltern und älter als meine großen Geschwister. Er war behindert und er tauchte immer mal auf, wenn wir draußen waren. Genauso schnell war er wieder weg, denn zu Hause bei ihm waren wir nie und er war nie bei uns. Er hat gern mit uns gesprochen – mehr noch mit den Erwachsenen. Die waren nett zu ihm, aber auch irgendwie verstellt …

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Hundert Sachen – alle in einem Lastwagen

… das ist der Versuch unserer Tochter, ihrem Bruder das baldige Phänomen `Umzug´ näherzubringen. Es gibt da ein Haus. Das ist echt schön. Und wir mieten es! Es ist kleiner als unsere jetzige Wohnung, aber es ist ein (Doppel-)Haus. Mit fettem Garten. Und genau den wünschen wir H&M schon lange. H habe ich an anderer Stelle bereits als Outdoor-Menschlein beschrieben. Freut sich M auch aufs Sofa, den Maltisch, die Aussicht auf Plätzchen und Kakao, protestiert H stets, wenn es reingeht. Jetzt kriegt er ihn – den immer verfügbaren Outdoor-Spielplatz.

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Nacht der Schrecken – oder: Jahreswechsel nur in Begleitung

H produziert gern laute Geräusche. Missfällt ihm etwa eine Aktion seiner Schwester, sind 100 Dezibel Protest locker drin – ganz subjektiv gemessen natürlich. Auch, wenn er seine Lautsprache anwendet, also „Mama“ sagt oder „Ah“ als seine Form von „Ja“, fällt das meist lauter aus, als bei anderen.

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Was ihr wollt – von sozial erwünschten Zuschreibungen

Eine fiktive, aber durchaus denkbare Situation: Zwei Gespräche zwischen Eltern morgens vor dem Kindergarten – die Kinder wurden abgegeben, es gibt Luft für ein paar Sätze …

1. Gespräch
Eine Mutter: „Heute hat der Kleine sich allein angezogen und  dann noch das Frühstücksbrot geschmiert.“ Andere Mutter: „Ja, meine Kleine macht auch so viel selbstständig – es läuft gerade echt gut.“

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