Ich empfinde es als Glück, dass ich nicht auf eine Schablone festgelegt bin. Viele pflegende Angehörige sind das. Sie haben so umfängliche Pflegeverantwortlichkeiten, dass kaum etwas anderes Raum hat, Zeit hat, Muße sowieso nicht. Natürlich sind auch sie Frauen, Freundinnen, politisch Engagierte, Liebende, Sprachkünstlerinnen oder ganz anderes. Oder sie sind das alles mit anderer Gender-Zugehörigkeit. Aber die Person, die etwa ein Intensiv-Pflege-Kind versorgt, die hat EINE Mega-Schablone. Die anderen Schablönchen leben auf engstem Raum.
„Schablonen-Wechsel ist Hochleistungssport“ weiterlesenLieblingstag – oder: Putzen ohne Nirvana
Der Samstag ist seit jeher mein unstrittiger Lieblingstag.
Recht klischeemäßig verbinde ich damit …
… Putzen – wahlweise zu Nirvana oder ABBA.
… Bewegung – radfahrend einkaufen, am besten auf dem Wochenmarkt.
… Freundschaft – Kaffee oder Spaziergang am endlos scheinenden Nachmittag.
… Frohsinn – abends in die Kneipe, in eine Freundesküche, später vielleicht noch tanzen.
DIESE SAMSTAGE SIND NATÜRLICH – Eltern, ihr wisst es – LÄNGST VORBEI.
„Lieblingstag – oder: Putzen ohne Nirvana“ weiterlesenSchattenkind in der Sonne
3 Nachmittage hatte ich exklusiv Zeit für unsere Tochter. Morgen erst kommt ihr Bruder wieder von seiner fast viertägigen Klassenfahrt. Ihr Bruder, der die elterliche Fürsorge direkter, dringlicher und öfters braucht als seine Zwillingsschwester.
„Schattenkind in der Sonne“ weiterlesenInklusion aushalten oder das Weite suchen? Mal so, mal so!
Unsere sonntägliche Radtour hat uns heute zu einem unserer Lieblingsziele geführt. Im Bremer Hafen sind wir wahrlich gern, weil es hier …
… Schiffe gibt, die der Hibbelmors liebt.
… guten Kaffee gibt, den mein Liebster und ich lieben.
… eine beeindruckende Kulisse aus Kränen, Containern und Industriebauten gibt – vor allem, wenn der Himmel dazu noch so blau-wolkenbunt daherkommt.
… die Hallen eine wunderbare Reflektionsfläche für Schall bieten, was den Hibbelmors entzückt und immer wieder zu Ton-Experimenten inspiriert.
… ordentlich Platz gibt und auch laut tönende Hibbelmorse niemanden stören.
Ein derbes Wort für das, was uns oft trifft
Heute fahre ich wie immer mit dem Rad nach Hause. Ich halte an der Ampel gegenüber einem Gymnasium. Neben mir eine Schülerin und ein Schüler im Gespräch über eine Mitschülerin. Sie so: „Die wirft mir immer so Bitch-Blicke zu …“ Bitch-Blicke ist mein Wort des Tages.
„Ein derbes Wort für das, was uns oft trifft“ weiterlesenEs geht nicht alles – auch in Sachen Teilhabe
Nicht alles perfekt machen wollen, eben Fünfe gerade sein lassen, ist für mich nicht immer leicht, aber extrem entlastend. Hier ist die möglichst entspannte Haltung das eigentliche Hilfsmittel.
„Es geht nicht alles – auch in Sachen Teilhabe“ weiterlesenBarrierefreie Berge? Träum weiter!
Wer Urlaub macht, denkt oft in Träumen; stellt sich vor, wie es aussieht am Zielort, wie entspannt es sein wird, wie erholsam, lecker, abenteuerlich – wie auch immer. Wer ein Kind mit Behinderung an Bord hat, muss anders denken: Sind für den Notfall alle Infrastrukturen vorhanden? Ist die Location barrierefrei? Kann mein Kind den Ort handeln? Tja, wir haben eindeutig geträumt, als wir uns für den Urlaub im Schweizer Voralpenland entschieden haben, aber schön war es letztlich trotzdem.
„Barrierefreie Berge? Träum weiter!“ weiterlesenZuviel Baby in einem siebenjährigen Jungen
Heute geht der 49. Tag zu Ende, an dem H & M wegen der Pandemie zu Hause sind. Unten höre ich meinen Liebsten singen – by the way dasselbe Lied, wie seit über 2.500 Tagen. Die Zwillinge werden also bald schlafen. Die Freude darüber, dass bei ihnen gegen acht Uhr das Kinderzimmerlicht ausgeht, wird mit jedem Tage größer. Auch der Genuss, den ich an jedem zweiten Tag empfinde, wenn der Vater die Kinder bettet, steigert sich spürbar.
„Zuviel Baby in einem siebenjährigen Jungen“ weiterlesen