Betroffenheit verkloppt Kampfgeist – oder: meine persönliche Zwietracht mit der Inklusion

In meiner Kindheitsstraße gab es einen Mann, dessen Alter ich nicht schätzen kann. Er war jünger als meine Eltern und älter als meine großen Geschwister. Er war behindert und er tauchte immer mal auf, wenn wir draußen waren. Genauso schnell war er wieder weg, denn zu Hause bei ihm waren wir nie und er war nie bei uns. Er hat gern mit uns gesprochen – mehr noch mit den Erwachsenen. Die waren nett zu ihm, aber auch irgendwie verstellt …

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Hundert Sachen – alle in einem Lastwagen

… das ist der Versuch unserer Tochter, ihrem Bruder das baldige Phänomen `Umzug´ näherzubringen. Es gibt da ein Haus. Das ist echt schön. Und wir mieten es! Es ist kleiner als unsere jetzige Wohnung, aber es ist ein (Doppel-)Haus. Mit fettem Garten. Und genau den wünschen wir H&M schon lange. H habe ich an anderer Stelle bereits als Outdoor-Menschlein beschrieben. Freut sich M auch aufs Sofa, den Maltisch, die Aussicht auf Plätzchen und Kakao, protestiert H stets, wenn es reingeht. Jetzt kriegt er ihn – den immer verfügbaren Outdoor-Spielplatz.

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Was ihr wollt – von sozial erwünschten Zuschreibungen

Eine fiktive, aber durchaus denkbare Situation: Zwei Gespräche zwischen Eltern morgens vor dem Kindergarten – die Kinder wurden abgegeben, es gibt Luft für ein paar Sätze …

1. Gespräch
Eine Mutter: „Heute hat der Kleine sich allein angezogen und  dann noch das Frühstücksbrot geschmiert.“ Andere Mutter: „Ja, meine Kleine macht auch so viel selbstständig – es läuft gerade echt gut.“

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Symptom-Ärger

Es gibt Tage wie heute, da bin ich ärgerlich über H. Natürlich liegt es an meiner Arbeitsbelastung, an meinem Nervenkostüm, an meiner Stimmung, am Wetter, an tausend Dingen. Egal, welches Gründe-Gemenge  ausschlaggebend ist: Ich ärgere mich dann über die blöden Symptome von H’s Behinderung. Heute ist es – und das gehört zu den Favoriten – die einfach nicht endende Lust auf orales Erkunden.

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