Ein weiteres Hilfsmittel in unserem inklusive Zusammenleben ist das Medium Wasser. Der Hibbelmors liebt es zu jeder Zeit und an jedem Ort. Er kann kaum am Spülbecken in der Küche vorbeigehen. Schon gar nicht, wenn zufällig ein Becher auf der Abtropffläche (wie nennt man eigentlich den flachen Teil neben einem Spülbecken?) steht. Ist niemand im Raum, der ein Veto einlegt, wird schon mal ungeniert und weit über die Spülengrenze hinaus mit Wasser gespielt.
„Walle, walle manche Strecke – oder: Wie faszinierend kann ein Medium bitte sein?!“ weiterlesenBrüderchen und Schwesterchen – oder: Blutsbande de luxe
Der Hibbelmors ist 2 Minuten nach seiner Schwester ins Leben gehoben worden. Die Beiden kennen sich also schon als fetale Zellhaufen. Schon was Besonderes. Es sind zweieiige Zwillinge. Aber zweieiiger, als mit Beeinträchtigung und ohne, das ist kaum zu schaffen.
„Brüderchen und Schwesterchen – oder: Blutsbande de luxe“ weiterlesenEs geht nicht alles – auch in Sachen Teilhabe
Nicht alles perfekt machen wollen, eben Fünfe gerade sein lassen, ist für mich nicht immer leicht, aber extrem entlastend. Hier ist die möglichst entspannte Haltung das eigentliche Hilfsmittel.
„Es geht nicht alles – auch in Sachen Teilhabe“ weiterlesenBarrierefreie Berge? Träum weiter!
Wer Urlaub macht, denkt oft in Träumen; stellt sich vor, wie es aussieht am Zielort, wie entspannt es sein wird, wie erholsam, lecker, abenteuerlich – wie auch immer. Wer ein Kind mit Behinderung an Bord hat, muss anders denken: Sind für den Notfall alle Infrastrukturen vorhanden? Ist die Location barrierefrei? Kann mein Kind den Ort handeln? Tja, wir haben eindeutig geträumt, als wir uns für den Urlaub im Schweizer Voralpenland entschieden haben, aber schön war es letztlich trotzdem.
„Barrierefreie Berge? Träum weiter!“ weiterlesenMal raus – oder: das Recht verhindert zu sein
H & M sind acht Jahre alt. Ende Mai werden sie neun. Bin ich mit M allein und habe das Bedürfnis mal eine halbe Stunde rauszugehen, sage ich: „M, ich geh ’ne halbe Stunde raus. Bis später!“ Zack – so einfach ist das. Zumindest ohne H. Mit ihm ist alles anders und genau deshalb brauchen Eltern von behinderten Kindern Unterstützung …
„Mal raus – oder: das Recht verhindert zu sein“ weiterlesenZuviel Baby in einem siebenjährigen Jungen
Heute geht der 49. Tag zu Ende, an dem H & M wegen der Pandemie zu Hause sind. Unten höre ich meinen Liebsten singen – by the way dasselbe Lied, wie seit über 2.500 Tagen. Die Zwillinge werden also bald schlafen. Die Freude darüber, dass bei ihnen gegen acht Uhr das Kinderzimmerlicht ausgeht, wird mit jedem Tage größer. Auch der Genuss, den ich an jedem zweiten Tag empfinde, wenn der Vater die Kinder bettet, steigert sich spürbar.
„Zuviel Baby in einem siebenjährigen Jungen“ weiterlesenIm Hier und Jetzt ist es am allerschönsten
Buddhistisch könnte man sie nennen. Selbstbewusst vielleicht sogar. Auf jeden Fall ist sie lustvoll, H’s Art, sich voll und ganz dem zu widmen, was er gerade tut. Ich meine nicht, dass er sich sehr lange mit einem Ding beschäftigt – außer es handelt sich um seinen Talker oder seinen Roller. Ich meine, dass er erbittert dagegen kämpft, aus dem herausgerissen zu werden, was er aktuell entschieden hat zu tun. Sehr zu unserem Leidwesen …
„Im Hier und Jetzt ist es am allerschönsten“ weiterlesenKinder im Wohnzimmer ~ Wohnen im Kinderzimmer
Mit einem behinderten Kind wird Erziehung gänzlich relativ. Vielleicht ist es nur eine Entschuldigung, dass uns Klarheit und Ausdauer fehlen. Aber es ist wirklich nicht ohne, zweihundert Mal am Tag eine Regel einzufordern, um am nächsten Tag zu merken, der Reiz des Verbotenen siegt wieder über die elterlichen Worte. Fast so ist es auch mit der Regel: Das Wohnzimmer ist für die Eltern da, das Kinderzimmer für die Kinder.
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