Walle, walle manche Strecke – oder: Wie faszinierend kann ein Medium bitte sein?!

Ein weiteres Hilfsmittel in unserem inklusive Zusammenleben ist das Medium Wasser. Der Hibbelmors liebt es zu jeder Zeit und an jedem Ort. Er kann kaum am Spülbecken in der Küche vorbeigehen. Schon gar nicht, wenn zufällig ein Becher auf der Abtropffläche (wie nennt man eigentlich den flachen Teil neben einem Spülbecken?) steht. Ist niemand im Raum, der ein Veto einlegt, wird schon mal ungeniert und weit über die Spülengrenze hinaus mit Wasser gespielt.

Wieso ich Wasser als Hilfsmittel im unserem Alltag sehe? Aus zwei Gründen:

  • Der Hibbelmors kann sich mit seinen körperlichen Beeinträchtigungen in diesem Medium gänzlich anders erleben. Keine Unebenheiten im Boden, die einen zu Fall bringen. Kein Körper, der trotz Erdanziehung mühsam getragen werden muss auf Beinen und Füßen, die ihrer Rolle manchmal nur mühsam gerecht werden. Einfach treiben. Mit Poolnudeln gestützt strampeln und vorankommen. Leicht und spritzig. Der Hibbelmors macht mit bei einem Schwimmkurs für beeinträchtigte Kinder und er wird echt besser. Einziges Problem: Er liebt das Wasser so sehr, dass er einfach hineingeht, egal, ob jemand da ist oder er Schwimmflügel trägt.
  • Ich kann den Hibbelmors mit Wasser wirklich gut beschäftigen. Zwar gibt es hinterher einiges aufzuwischen, aber Wasserspielen hält der Hibbelmors länger die Treue als vielen anderen Beschäftigungen. Er kann keine Bücher lesen, wie seine Schwester es so gern tut. Hörspielen kann er nicht folgen. Für komplexere Basteleien oder Bauarbeiten fehlt die Koordination. Wasser umfüllen geht immer. Und ich kann kochen oder sogar mal die Küche aufräumen. Denn der Hibbelmors, ich schrieb davon, kann nicht gut allein sein. Zu ängstlich ist er in der Welt unterwegs. Wir beide in der Küche: Er mit nassen Bechern, Sieben und Kellen. Ich mit dem Kochlöffel, den ich mit etwas Glück davor verteidige, auch im Wasser versenkt zu werden …

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